Androgyn (von altgriechisch anér = Mann und gyné = Frau) bezeichnet eine Geschlechtspräsentation, die bewusst männliche und weibliche Merkmale mischt oder sich jenseits dieser Kategorien verortet.
Merkmale von Androgynität
- Geschlechtliche Hybridität: Kombination oder Neutralisierung traditioneller Geschlechtercodes in Aussehen, Kleidung und Verhalten
- Spektrum der Ausdrucksformen: Reicht von gezielter Balance bis zur vollständigen Dekonstruktion von Geschlechternormen
- Unabhängig von Geschlechtsidentität: Kann von Personen jeder Identität (cis, trans, nicht-binär etc.) praktiziert werden
Ähnliche Begriffe & Unterschiede
- Genderfluid: Wechselnde Geschlechtspräsentation (im Gegensatz zu androgyner Kontinuität)
- Nicht-binär: Geschlechtsidentität (während androgyn die Präsentation beschreibt)
- Unisex: Geschlechtsneutrale Gestaltung (meist auf Produkte/Design bezogen)
Abgrenzung zu anderen Konzepten
- Im Gegensatz zu Crossdressing ist Androgynität keine temporäre Performance, sondern authentischer Ausdruck
- Anders als bei Queer Fashion geht es nicht primär um Mode, sondern um ganzheitliche Geschlechtspräsentation
Symbolik/Ästhetik
Typische Elemente androgyner Repräsentation:
- Doppelgeschlechtliche Symbole (Venus/Mars-Kombination)
- Farben: Lavendel (Mischung aus pink/blau), Grautöne
- Mode: Oversized-Silhouetten, Kombination „männlicher“/“weiblicher“ Kleidungselemente
Zusammenfassung
Androgynität ist eine bewusste Überschreitung binärer Geschlechternormen durch ästhetische und soziale Praxis. Sie fungiert sowohl als Stil als auch als politische Geste gegen starre Geschlechterrollen.
Hinweis
Androgyn zu sein bedeutet nicht „geschlechtslos“ – viele androgyne Personen haben eine klare Geschlechtsidentität und nutzen Androgynität als Ausdrucksform, nicht als Identität.
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