Bicurious (engl. bicurious) bezeichnet das Interesse oder die Neugier einer Person, romantische oder sexuelle Erfahrungen mit einem Geschlecht zu machen, zu dem sie bisher keine oder kaum Anziehung verspürt hat – meist im Kontext einer bisherigen hetero- oder homosexuellen Identität.
Merkmale von Bicurious
- Erkundungsphase: Zeitweiliges Interesse an Erfahrungen jenseits der bisherigen Orientierung
- Keine feste Identität: Beschreibt eine Fragehaltung, nicht notwendigerweise eine dauerhafte Orientierung
- Unabhängig vom Outcome: Kann zu bi-/pansexueller Identität führen, muss aber nicht
Ähnliche Begriffe & Unterschiede
- Bisexualität: Etablierte Anziehung zu mehreren Geschlechtern (keine vorübergehende Neugier)
- Heteroflexibel/homoflexibel: Gelegentliche Anziehung außerhalb der Hauptorientierung, aber ohne aktives Erkunden
- Queer: Weiter gefasster Identitätsbegriff (umfasst nicht nur Fragephasen)
Abgrenzung zu anderen Konzepten
- Im Gegensatz zu Experimentierphase (externer Begriff) ist bicurious eine selbstgewählte, bewusste Haltung
- Anders als bei Pansexualität besteht keine klare geschlechtsunabhängige Anziehung
Symbolik/Repräsentation
Es gibt keine offizielle Flagge, aber oft werden genutzt:
- Halbierte Farben (z.B. pink/blau) der Bi-Flagge
- Fragezeichen-Symbolik
Zusammenfassung
Bicurious beschreibt eine legitime Phase der Selbstbefragung und kann – muss aber nicht – zu einer dauerhaften Neuorientierung führen. Wichtig ist respektvoller Umgang mit solchen Prozessen.
Hinweis
Der Begriff wird manchmal abwertend verwendet („Phase“), doch sexuelle Neugier ist normal. Druck zur schnellen Selbstetikettierung hilft niemandem!
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