Menü Schließen

Cupioromantisch

Wenn die Sehnsucht nach Romantik bleibt, während die Anziehung fehlt.

Definition:

Cupioromantik beschreibt eine romantische Orientierung, bei der Menschen sich nach romantischen Beziehungen sehnen, jedoch keine oder nur sehr selten romantische Anziehung zu anderen verspüren. Der Begriff leitet sich vom lateinischen "cupio" (ich sehne mich) ab und wurde in aromantischen Communities entwickelt. Im Gegensatz zur allgemeinen Aromantik besteht hier ein aktives Verlangen nach romantischer Verbindung, obwohl die typischen Verliebtheitsgefühle fehlen.

Herausforderungen:

Cupioromantische Menschen erleben häufig Unverständnis in ihrem sozialen Umfeld, da ihr Begehren nach Partnerschaften ohne entsprechende Anziehung vielen fremd erscheint. In Dating-Situationen entstehen oft Missverständnisse, wenn Partner*innen gegenseitige romantische Gefühle erwarten. Die fehlende Sichtbarkeit dieser Orientierung führt bei vielen Betroffenen zu Verwirrung und Selbstzweifeln über ihre Gefühlswelt.



Merkmale:

Kennzeichnend ist die deutliche Diskrepanz zwischen dem bewussten Wunsch nach romantischen Erfahrungen und dem Fehlen spontaner romantischer Anziehung. Viele beschreiben ein eher intellektuelles Interesse an Partnerschaften - sie können sich romantische Beziehungen gut vorstellen und wünschen sie sich aktiv, ohne dabei die typischen "Schmetterlinge im Bauch" zu verspüren. Dennoch gelingen oft stabile Bindungen auf Basis von Freundschaft und bewusster Wahl.

Ähnliche Begriffe / Unterschiede:

Aromantik bezeichnet generell das Fehlen romantischer Anziehung, ohne den spezifischen Wunsch nach romantischen Beziehungen. Demiromantische Menschen entwickeln Anziehung erst nach tiefer emotionaler Bindung, während bei Cupioromantik diese Anziehung grundsätzlich ausbleibt. Lithromantik beschreibt das Phänomen, Anziehung nur bei nicht-erwiderter Liebe zu verspüren - wiederum ein anderes Muster.



Flagge / Symbolik:

Die Cupioromantik-Flagge besteht aus fünf horizontalen Streifen in Grün-, Weiß- und Grautönen. Die grünen Farben verweisen auf das aromantische Spektrum, während die Abstufungen verschiedene Intensitäten des romantischen Begehrens symbolisieren. Der weiße Streifen steht für die Vielfalt möglicher Beziehungsformen. Die Flagge entstand in Online-Communities zur Sichtbarmachung dieser Orientierung.

Zusammenfassung:

Dieses Konzept erweitert unser Verständnis romantischer Vielfalt und zeigt, dass der Wunsch nach Partnerschaft nicht zwangsläufig mit klassischer Verliebtheit einhergehen muss. Es bietet eine wichtige Perspektive für diejenigen, deren Gefühlswelt nicht den gesellschaftlichen Normen entspricht. Die Anerkennung cupioromantischer Erfahrungen bereichert den Diskurs über menschliche Beziehungsformen.