Menü Schließen

Amatonormativität

« Zurück zum Queer-ikon

Amatonormativität (engl. amatonormativity) bezeichnet die gesellschaftliche Annahme, dass romantische Liebe und monogame Paarbeziehungen universell erstrebenswert und anderen Beziehungsformen überlegen seien.

Merkmale von Amatonormativität

  • Romantische Beziehungen als Ideal: Die Vorstellung, dass romantische Partnerschaften erfüllender seien als andere Bindungen (z. B. Freundschaften, queere Platonik).
  • Monogamie als Norm: Erwartung, dass Menschen eine einzige primäre romantische Beziehung anstreben.
  • Institutionelle Privilegierung: Steuerliche Vorteile, Krankenhausbesuchsrechte und andere rechtliche/finanzielle Begünstigungen für Paare.

Ähnliche Begriffe & Unterschiede

  • Allonormativität: Fokussiert auf die Normativität sexueller Anziehung (überschneidet sich mit Amatonormativität).
  • Heteronormativität: Setzt Heterosexualität als Standard voraus (kombiniert sich oft mit Amatonormativität).
  • Compulsory Monogamy: Spezifischer Druck zur Monogamie, unabhängig von romantischen Idealen.

Abgrenzung zu anderen Konzepten

  • Im Gegensatz zu Relationship Anarchy (Beziehungsanarchie) wird eine hierarchische Beziehungsstruktur vorausgesetzt.
  • Anders als bei Singlism (Diskriminierung Alleinlebender) geht es um die Überhöhung romantischer – nicht unbedingt sexueller – Bindungen.

Symbolik/Kritik

Aromantische und nicht-monogame Aktivist*innen kennzeichnen Amatonormativität oft durch:

  • Darstellung zerbrochener Herz-Schlüssel (für nicht-romantische wichtige Bindungen)
  • Verwendung der Aro-Flaggenfarben (grün, weiß, grau, schwarz) in Aufklärungsmaterial

Zusammenfassung

Amatonormativität ist ein kulturelles Paradigma, das nicht-romantische Lebensentwürfe abwertet und strukturell benachteiligt – ähnlich wie Heteronormativität queere Identitäten marginalisiert.

Hinweis

Nicht alle romantischen Menschen unterstützen Amatonormativität! Viele kritisieren aktiv den Druck zur Partnerschaft und setzen sich für die Aufwertung anderer Beziehungsformen ein.

« Zurück zum Queer-ikon