Biphobie (engl. biphobia) bezeichnet die Diskriminierung, Vorurteile oder Ablehnung gegenüber bisexuellen, pansexuellen und anderen multisexuellen Menschen.
Merkmale von Biphobie
- Stereotype und Mythen:
- „Bisexualität ist nur eine Phase“
- „Bi-Personen sind untreu/unentschlossen“
- „Es gibt nur hetero oder schwul/lesbisch“
- Doppelte Diskriminierung:
- Abwertung durch heterosexuelle und homosexuelle Communities
- Unsichtbarmachung („Wähl doch eine Seite!“)
- Spezifische Formen:
- Sexuelle Exotisierung („Bi-Frauen sind experimentierfreudig“)
- Verweigerung romantischer Beziehungen („Ich date keine Bi-Personen“)
Ähnliche Konzepte & Unterschiede
- Homophobie: Ablehnung von Homo-/Lesbischsein (ohne Fokus auf Mehrfachanziehung)
- Monosexismus: Ideologie, die nur ein-Geschlecht-Anziehung als „normal“ betrachtet
- Panphobie: Spezifische Ablehnung von Pansexualität
Auswirkungen
- Höhere Raten an psychischen Erkrankungen bei Bi+-Personen
- „Doppelter Coming-out-Stress“ (Erklärung in hetero und queeren Räumen)
- Barrieren in Gesundheitsversorgung (z.B. STI-Tests verweigert, weil „eh alles ausprobiert“)
Gegenstrategien
- Sichtbarkeit schaffen (z.B. Bi+ Awareness Week)
- Medienrepräsentation fördern
- Innerqueere Solidarität stärken
Zusammenfassung
Biphobie ist ein vielschichtiges System der Abwertung, das Bi+-Personen sowohl in cis-hetero als auch LGBTQ+-Räumen trifft. Sie äußert sich in Klischees, Ausgrenzung und Gewalt.
Hinweis
Auch „wohlmeinende“ Kommentare („Ich finde Bi okay, aber nur in monogamen Beziehungen“) können biphob sein – Respekt bedeutet uneingeschränkte Anerkennung.
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