Cissexismus bezeichnet die systematische Diskriminierung von trans* und nicht-binären Menschen durch die gesellschaftliche Vorherrschaft und Privilegierung von Cisgeschlechtlichkeit.
Merkmale von Cissexismus
- Strukturelle Gewalt:
- Gesetze, die medizinische Transition erschweren
- Fehlender Schutz vor Hate Crimes
- Kulturelle Unsichtbarmachung:
- Trans*-Charaktere nur als Nebenrollen/Tote in Medien
- „Frauen/Männer“-Sprache, die trans Personen ausschließt
- Alltags-Mikroaggressionen:
- Deadnaming (Verwendung alter Namen)
- Übergriffige Fragen zu Genitalien/Ops
Unterschied zu verwandten Begriffen
- Transphobie: Individuelle Vorurteile (Cissexismus ist das System dahinter)
- Cisnormativität: Unsichtbarmachung (Cissexismus ist aktive Unterdrückung)
- Transmisogynie: Spezifische Diskriminierung trans Frauen
Auswirkungen
- Gesundheit:
- 40% der trans* Menschen haben Suizidversuche (Studie: NCTE)
- Barrieren bei medizinischer Versorgung
- Existenzielle Folgen:
- Obdachlosigkeit (häufig nach Coming-out)
- Arbeitslosigkeit (Diskriminierung bei Bewerbungen)
Was tun?
- Sprache:
- Pronomen normalisieren (Einführung in E-Mails)
- „Sie ist eine trans Frau“ (nicht „transsexuell“)
- Aktivismus:
- Unterstützung trans*-geführter Organisationen
- Cis-Privilegien reflektieren
Zusammenfassung
Cissexismus tötet – durch Gesetze, Gewalt und gesellschaftliches Schweigen.
Hinweis
Auch „unterstützende“ Kommentare („Ich sehe dich als richtige Frau“) können cissexistisch sein. Echte Allyship bedeutet: Macht abgeben, Ressourcen teilen.
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